Scheiterhaufen, oder auch Ofenschlupfer genannt ist eine richtig gute Möglichkeit, übrige Brötchen oder übriges Weißbrot vom Vortag zu verwerten. Auch nicht mehr ganz frische, schon schrumpelige Äpfel machen sich gut darin. Nur noch Milch, Eier, Rosinen, Zimt und etwas Zucker dazu, und schon kommt eine richtig leckere süße Hauptspeise aus dem Ofen. Man kann den Scheiterhaufen aber auch nachmittags zum Kaffee, oder als Dessert verspeisen.
Der Scheiterhaufen ist nicht nur hier in Bayern bekannt, sondern auch in Österreich, Slowenien, der Slowakei und Tschechien. Es gibt verschiedene Varianten davon, so kann man vorher die Rosinen noch in Rum oder Apfelsaft einweichen. Auch eine „Schneehaube“, die aus einer Baisermasse besteht findet man oft darauf. Manche bestäuben die fertige Mehlspeise noch mit Puderzucker.
Ich habe hier eine sehr einfache und schnelle Variante gemacht. Hier werden die Rosinen weder in Rum oder Saft eingeweicht, noch bekommt mein Scheiterhaufen eine Schneehaube. Dafür aber kommen obendrauf noch gehobelte Mandeln, die im Backofen dann schön braun geröstet werden.
Die Brotscheiben werden in der Form richtig saftig und oben schön knusprig, aber keinesfalls hart. Am besten schmeckt der Scheiterhaufen noch warm. Wer mag kann auch eine Kugel Vanilleeis und Sahne dazu servieren.
Die hier verwerten Brötchen waren noch vom Geburtstag meines Mannes übrig. Es gab Kesselgulasch und dazu Brot (selbstgemacht von mir) und bestellte Baguettebrötchen. Dabei sind soo viele Brötchen übrig geblieben (ob das wohl an dem guten Brot von mir lag? ;)), dass gefühlt unser ganzer Gefrierschrank voll damit war. Da wir sonst kaum weiße Semmeln essen. lieber Vollkornsemmeln, bekommen wir sie kaum weiter. Bis ich darauf kam, Scheiterhaufen daraus zu machen. Diese Mehlspeise kenne ich schon von meiner Kindheit.
Aber auch für Semmelknödel oder Serviettenknödel finden die vielen Brötchen bei uns Verwendung. Die sind selbstgemacht nämlich richtig gut und ganz nebenbei auch eine tolle Resteverwertung.
Eigentlich ist es viel zu schade den Scheiterhaufen oder Ofenschlupfer als Resteverwertung zu bezeichnen. Es schmeckt nämlich so lecker, dass es sich lohnt ein paar Brötchen mehr zu kaufen und diese zum nächsten Tag aufzuheben, um eben diese leckere Mehlspeise daraus zu machen. Statt den Äpfeln kann natürlich auch anderes Obst verwendet werden. Man könnte hier auch gut TK-Früchte verwenden oder Birnen. Die Rosinen können natürlich auch weggelassen werden, wer sie nicht mag.
Wie passend, dass das November-Thema von Leckeres für jeden Tag „Resteteller“ lautet. Beim Scheiterhaufen verwertet man eben Reste von altbackenem Brot oder Brötchen und Äpfel oder anderes Obst. Ein sehr einfaches Gericht, das satt macht. Auch bei drei weiteren Foodbloggern gibt’s heute Rezepte für die Resteverwertung. Schaut mal vorbei:
Kathrina von Küchentraum & Purzelbaum mit Brotauflauf herzhaft nach Flammkuchenart
Simone von zimtkringel mit Quesadillas mit Hackfleisch
Sylvia von Brotwein mit Serviettenknödel – Omas Rezept selber machen
Sonja von fluffig & hart mit überbackener Chicorée
Rezept für einen Scheiterhaufen mit Äpfeln
Zum Speichern und Drucken das Rezept HIER downloaden
Zutaten für 2 Portionen als Hauptspeise:
200 g Brötchen vom Vortag (ca. 2-3 Stück)
2-3 Äpfel
350 ml Milch
3 Eier
30 g Zucker
1 TL Zimt
1 Prise Salz
2 EL Rosinen
etwas Butter, um die Form einzufetten
40 g gehobelte Mandeln
Die Brötchen in feine, etwa 0,5-1 cm dicke Scheiben schneiden. Die Äpfel waschen (wer mag schälen), halbieren und das Kerngehäuse entfernen. Anschließend in feine Scheiben schneiden.
Die Milch in eine Schale gießen, Eier, Zucker, Zimt und Salz hinzugeben und alles gut miteinander verquirlen. Die Rosinen ebenfalls hinzufügen und vermengen.
Den Backofen auf 170°C Umluft vorheizen und eine Auflaufform (oder zwei kleinere) mit Butter fetten.
Die Brötchenscheiben zur Milch geben und vorsichtig durchmischen, so dass alle Scheiben mit der Milch benetzt sind.
Die Brötchenscheiben nun zusammen mit den Äpfeln in die Form (oder Formen) schichten. Die übrige Milchmischung mit den Rosinen darüber gießen und mit den gehobelten Mandeln bestreuen.
Form in den Ofen schieben und für ca. 30 Minuten backen. Noch warm genießen.
Scheiterhaufen mit Äpfel
Zutaten
- 200 g Brötchen vom Vortag (ca. 2-3 Stück)
- 350 ml Milch
- 3 Eier
- 30 g Zucker
- 1 TL Zimt
- 1 Prise Salz
- 2 EL Rosinen
- etwas Butter zum einfetten
- 40 g gehobelte oder gehackte Mandeln
Anleitungen
- Die Brötchen in feine, etwa 0,5-1 cm dicke Scheiben schneiden.
- Die Äpfel waschen (wer mag schälen), halbieren und das Kerngehäuse entfernen. Anschließend in feine Scheiben schneiden.
- Die Milch in eine Schale gießen, Eier, Zucker, Zimt und Salz hinzugeben und alles gut miteinander verquirlen. Die Rosinen ebenfalls hinzufügen und vermengen.
- Den Backofen auf 170°C Umluft vorheizen und eine Auflaufform (oder zwei kleinere) mit Butter fetten.
- Die Brötchenscheiben zur Milch geben und vorsichtig durchmischen, so dass alle Scheiben mit der Milch benetzt sind.
- Die Brötchenscheiben nun zusammen mit den Äpfeln in die Form (oder Formen) schichten. Die übrige Milchmischung mit den Rosinen darüber gießen und mit den gehobelten Mandeln bestreuen.
- Form in den Ofen schieben und für ca. 30 Minuten backen. Noch warm genießen.
7 comments
Deine Ofenschlupfer lachen mich direkt an. Ich kann mich eine Vanillesoße auch super dazu vorstellen. Aber die Idee mit der Baiserhaube finde ich auch super. Vielen Dank für das tolle Rezept.
Das passt jetzt perfekt zum Herbst, wenn mal wieder Äpfel übrig bleiben.
Oh ja das stimmt! Unsere Äpfel lassen sich leider nicht so lange lagern und da werden sie gerne mal schrumpelig 😀
Ich glaube es nicht, aber ich habe den tatsächlich noch nie selber gemacht. Dabei sieht der hier einfach fantastisch aus!
Lieben Gruß Sylvia
Oh, dann wirds mal allerhöchste Zeit 🙂 Es ist wirklich köstlich und sättigt gut!
Liebe Grüße, Bettina
Ofenschlupfer ist immer eine gute Idee! Um ehrlich zu sein, herrsch bei uns nie Mangel an altbackenem Brot. Irgendwie haben wir das nicht im Griff und Dank vieler Apfelbäume kommen wir mit dem Apfelessen auch kaum nach. Also: Ofenschlupfer!
Aus altem Brot und Semmeln mache ich auch gerne Brotchips oder Serviettenknödel. Wenns mal süß sein darf, dann eben auch mal Ofenschlupfer 🙂 Und das mit den Apfelbäumen kenne ich, ist hier auch so 😀 Nur Apfelmus kochen wird mit der Zeit auch langweilig.