Das Kochbuch „Wie die Helene zur Birne kam – 50 Rezeptklassiker und ihre Geschichte“ ist im Callwey Verlag erschienen und HIER direkt beim Verlag zu bekommen.
Der Autor James Winter zeigt nicht nur einige, bekannte Rezeptklassiker auf, sondern beschäftigte sich auch mit deren Entstehung und Geschichte.
So schrieb er ein tolles Kochbuch, in dem es zu jedem Gericht auch jede Menge Hintergrundwissen gibt. Ich könnte mich stundenlang damit beschäftigen, die tollen, appetitanregenden Rezeptbilder anzusehen und die dazugehörigen Geschichten zu lesen (obwohl ich ja eigentlich absolut keine Leseratte bin).
James Winter schreibt im ganzen Buch in der ICH-Form. Dadurch wirkt es auf mich sehr persönlich. Die Geschichten wurden so geschrieben, dass man sich direkt in die Entstehungszeit zurückversetzt fühlt.
Zu manchen Rezepten gibt es sogar mehrere unterschiedliche Geschichten und Theorien, bei denen nicht ganz sicher ist, wie das Gericht nun wirklich entstand.
Viele Geschichten reichen bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts zurück, manche Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts.
Die Rezepte sind grob in vier Kategorien geteilt. Vorspeisen & Salate, Hauptspeisen, Desserts und Cocktails.
Jedes Rezept, bis auf die Cocktail-Rezepte, nimmt zwei ganze Doppelseiten ein. Die erste Doppelseite widmet sich der jeweiligen Geschichte mit kleinen Bildern, unter Anderem von Berühmtheiten, die dieses Gericht früher aßen, oder nach denen es benannt wurde.
Die zweite Doppelseite beschäftigt sich nur mit dem Rezept. Es gibt ein großes Rezeptbild, dass das Gericht so lecker aussehen lässt, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft und es am liebsten sofort verspeisen möchte.
Die Rezepte bestehen aus einer kurzen Einleitung, einer übersichtlichen Zutatenliste und der leicht verständlich beschriebenen Zubereitung. Außerdem findet man noch ein kleines Teller mit Besteck, auf dem steht, für wie viele Personen das Gericht gedacht ist.
Das Buch enthält außer den unterschiedlichsten Gerichten noch 10 Cocktail-Rezepte. Zu diesen gibt es ebenfalls eine einseitige Entstehungsgeschichte.
Rezeptbeispiele:
Waldorfsalat
Beef Wellington
Pawlowa
Margarita
Nachgekocht: Eggs Benedict
Das Rezept wurde original vom Buch „Wie die Helene zur Birne kam“ übernommen.
Zutaten (für 4 – 6 Personen):
- 3 EL Weißweinessig
- 4 große Freilandeier
- 2 Enlische Muffins (ich habe Toasties genommen)
- 4 Scheiben Serrano- oder Bayonne-Schinken
Für die Sauce Hollandaise:
- 3 EL Weißweinessig
- 6 Pfefferkörner
- 1 Lorbeerblatt
- 2 Eigelb
- 125 g Butter
- Salz und Pfeffer, frisch gemahlen, zum Abschmecken
- Zitronensaft, zum Abschmecken
Für die Sauce Hollandaise den Weißweinessig mit den Pfefferkörnern und dem Lorbeerblatt in einen kleinen Topf geben. Den Essig bei starker Hitze reduzieren, bis nur noch ein Esslöffel übrig ist. Die Flüssigkeit durch ein Sieb seihen, um die Pfefferkörner und das Lorbeerblatt zu entfernen. Die Eigelbe zusammen mit dem reduzierten Essig in eine Schüssel geben und mit dem Handrührer verschlagen.Die Butter bei mittlerer Hitze in einem Topf schmelzen, sodass die Feststoffe nach unten sinken. Unter ständigem Rühren die flüssige Butter langsam auf die Eigelbe gießen. Die Soße wird allmählich dicklich. Wenn nur noch die Feststoffe die Butter übrig sind, mit dem Zugießen aufhören. Falls die Soße zu dick ist, etwas heißes Wasser zufügen. Mit Salz, Pfeffer und etwas Zitronensaft abschmecken.
Einen tiefen Topf mit mindestens 2 l Wasser zum Kochen bringen und den Essig zufügen. Die Eier in vier getrennte Tassen oder Auflaufförmchen aufschlagen. Die Muffins aufschneiden und toasten. Das Wasser kräftig rühren, bis es einen Strudel bildet, dann vorsichtig ein Ei hineingleiten lassen. Es wird einen Kreis bilden und sich verfestigen. 2 bis 3 Minuten garen, anschließend mit einem Schaumlöffel herausnehmen. Mit den übrigen Eiern ebenso verfahren. Wichtig ist, das Wasser immer wieder neu aufzurühren, bevor man das nächste Ei hineingleiten lässt. Die Sauce Hollandaise auf die Muffinhälften verteilen, jeweils mit einer Schinkenscheibe belegen und zuletzt das pochierte Ei daraufsetzen. Die restliche Sauce Hollandaise darübergeben und servieren.
Die Sauce Hollandaise ist mir leider gar nicht gelungen (deshalb ist sie auch nicht auf den Fotos)… Ich habe alles ganz genau nach Rezept gemacht, aber sie wollte einfach nicht fest werden. Ich weiß nicht, an was es gelegen hat.
Aber die Eggs Benedict schmeckten auch ohne Sauce lecker!
Fazit: Das Kochbuch „Wie die Helene zur Birne kam“ beschäftigt sich zusätzlich zu den Rezepten noch mit deren Entstehungsgeschichten. Es lädt ein, sich auf die Couch zu kuscheln, die Geschichten zu lesen und sich in die Entstehungszeiten der Rezepte zurückzuversetzen.
Für alle, die mehr über die Hintergründe bekannter Gerichte erfahren wollen, ist dieses Buch absolut empfehlenswert.
2 comments
Das Layout des Buches sieht echt interessant aus. Muss mich mal tiefergehend schlau machen, was für Rezepte es beinhaltet. Vielleicht ist das dann ja was für mich.
Danke für die schöne Reuension,
Gruß,
Jens
Danke für die Rezension, ich hatte schon von dem Buch gehört, konnte mir aber nicht so richtig was darunter vorstellen. Klingt aber total interessant und das Layout sieht auch nicht übel aus! Kommt auf meine Wunschliste!
♥sabrina