Bärlauch-Ravioli sind ein besonderer, frühlingshafter Leckerbissen die es nur zur Bärlauch-Saison gibt. Diese köstlichen Teigtaschen sind gefüllt mit einer Mischung aus frischem Bärlauch und einer cremigen Ricotta-Parmesan-Füllung und sorgen dank intensivem Aroma für eine wahre Geschmacksexplosion.
Das Rezept für diese köstlichen Bärlauch-Ravioli stammt aus dem Buch „Ernte an Wegen, Wiesen und Wäldern – Rezepte für wilde Kräuter, Blüten, Früchte, Nüsse und Pilze“, das im Februar 2023 im LV.Buch Landwirtschaftsverlag erschien.
Die Autorinnen Christiane Leesker und Vanessa Jansen beweisen mit diesem Buch, dass sich vor der eigenen Haustür eine ganze Menge Köstlichkeiten befinden. Ob bei Kräuterwanderungen oder Pilzsuchen, bei der Ernte von Blüten am Wegesrand oder dem Sammeln von Nüssen und Beeren im Wald – fast überall sind essbare Köstlichkeiten für die wilde Küche zu finden.
Nach einer kurzen Einleitung werden auf den ersten Buchseiten einige Kräuter und Blüten, Wildfrüchte, Wurzeln und Triebe, Nüsse und Kerne und Pilze vorgestellt. Immer mit einem aussagekräftigem Bild, auf dem man die beschriebenen Pflanzen/Beeren oder Früchte eindeutig erkennt.
Hier findet man auch den Hinweis, dass man Kräuter und Blüten nur verwenden soll, wenn man sich hundertprozentig sicher ist, da man als Laie bzw. ungeübte Person manche Wildkräuter auch mit giftigen Pflanzen verwechseln kann. Ein gutes Beispiel ist hier Bärlauch, der von Laien leicht mit giftigen Maiglöckchen, oder Herbstzeitlose verwechselt werden kann.
Mit Bildern vorgestellt sind hier nur ein Bruchteil der Köstlichkeiten vor unserer Haustür. Es würde wohl den Rahmen sprengen und deshalb haben sich die Autorinnen nur auf diese beschränkt, zu denen es auch Rezepte im Buch gibt. Dazu gehören unter anderem Giersch, Knoblauchsrauke, Gänseblümchen, Holunderblüten, Vogelbeeren, Hagebutten, Hopfensprossen, Bucheckern und Wiesen-Champignons. Jeweils mit einer kurzen Beschreibung, was man beim Sammeln beachten sollte und wann man am besten sammelt.
Los geht’s mit dem Rezeptteil
Gleich das erste Rezept ist das für die Bärlauch-Ravioli, die ich nachgemacht habe und das du weiter unten in diesem Beitrag auch finden kannst. Weiter geht’s mit vielen einfachen und unkomplizierten Rezepten, die sich aus den vorher beschriebenen Zutaten aus Wald und Wiese zaubern lassen.
Bei den Gerichten ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Sei es ein Hauptgericht, eine Vorspeise, ein Snack oder auch ein Dessert oder Getränk. Wem läuft bei Wildkräuter-Omelett mit Räucherlachs und Ricotta, Pasta mit gebratenen Hopfensprossen, Waldmeister-Bowle, Grießnocken mit Holundersauce, Vogelbeer-Chutney mit Tomaten oder Parasolpilz-Schnitzel nicht das Wasser im Mund zusammen?
Ganz hinten findet der Leser noch einen Saisonkalender mit Angaben zur Haupt-Sammelzeit vieler Wildkräuter, Beeren, Blüten, Pilze und Früchte. Das ist besonders für Anfänger sehr hilfreich.
Was ich richtig toll an dem Buch „Ernte an Wegen, Wiesen und Wäldern“ finde ist das handliche Format und dass nur ausgewählte Wildkräuter und -früchte beschrieben und verarbeitet sind. Dabei handelt es sich nicht um zu außergewöhnliche Pflanzen, sondern um viele bekannte. Das Buch ist eine Einladung in die kulinarische Welt der essbaren Widpflanzen. Ein Buch, das dafür plädiert, die Natur bewusster wahrzunehmen und sich an den kostenlosen, unverpackten und nachhaltigen Bio-Produkten zu bedienen, die diese uns bietet.
Bärlauch-Ravioli mit Zitronenbutter und frisch geriebenem Parmesan
Schon seit Ewigkeiten habe ich mir vorgenommen, Bärlauch-Ravioli zuzubereiten, was ich nun endlich durch dieses Buch umsetzen konnte. Ob als Vorspeise oder Hauptgericht, die gefüllten Nudeltaschen sind ein echter Genuss für alle Feinschmecker und bieten eine perfekte Möglichkeit, den Frühling auf den Teller zu bringen.
Grundsätzlich sind sie einfach gemacht, aber mit einem gewissen Aufwand verbunden. Zuerst wird ein Pasta-Teig von Hand geknetet, der dann für 30 Minuten im Kühlschrank ruht. Diese Zeit habe ich genutzt, um schnell frischen Bärlauch zu sammeln und die Füllung aus Bärlauch, Ricotta, Eigelb, Semmelbrösel, Pecorino (ich habe Parmesan verwendet), Zitronensaft, Salz und Pfeffer zuzubereiten.
Der Pastateig wird (idealerweise mit einer Nudelwalze) dünn ausgerollt. Auf eine Nudelbahn kommen mit etwas Abstand kleine Häufchen der Füllung, die dann mit einer weiteren Nudelbahn abgedeckt wird. In Portionen geschnitten und die Seiten mit einer Gabel festgedrückt können die Ravioli dann gleich in Salzwasser gekocht werden.
Mit erfrischender Zitronenbutter, etwas frisch geriebenem Pecorino (oder Parmesan) und ein paar Bärlauchstreifen bestreut sind die Bärlauch-Ravioli ein absoluter Genuss.
Die Teigtaschen können auch ein paar Stunden zuvor vorbereitet werden. Dafür einfach den Pastateig füllen, zu Ravioli „formen“ und nebeneinander auf einem Teller abgelegt in den Kühlschrank stellen. Sie sollten dann kurz vor dem Verzehr frisch gekocht werden.
Lust auf noch mehr Bärlauch Rezepte?
HIER findest du alle meine Rezepte mit Bärlauch, klick dich gerne mal durch. Von Bärlauchsalz zu Pasta über Pesto oder Bärlauchbutter ist alles dabei!
Bärlauch Ravioli mit Zitronenbutter und frisch geriebenem Parmesan
Kochutensilien
- 1 Pastawalze/Nudelmaschine (oder von Hand ausrollen)
Zutaten
Für den Teig
- 300 g Mehl (ich habe Typ 00 genommen)
- 3 Eier
- 1/2 TL Salz
- 2 EL Olivenöl
Für die Füllung
- 60 g Bärlauch
- 250 g Ricotta
- 2 Eigelb
- 2 EL Semmelbrösel
- 50 g frisch geriebener Pecorino (ich habe Parmesan genommen)
- 2 EL Zitronensaft
- Salz, Pfeffer
Für die Zitronenbutter
- 100 g Butter
- 1 Bio-Zitrone
- grobes Meersalz
Außerdem
- Mehl zum Bearbeiten
- einige Bärlauchblätter
- frisch geriebener Pecorino zum Bestreuen (ich habe hier wieder Parmesan genommen)
Anleitungen
Für den Pastateig
- Mehl, Eier, Salz, Öl und 2 EL Wasser zu einem glatten Teig kneten.
- Abgedeckt für 30 Minuten kalt stellen.
Für die Füllung
- Den Bärlauch waschen, trocken schütteln und verlesen. Grobe Stiele abschneiden, den Rest fein hacken. Ricotta in eine Schüssel geben und mit Bärlauch, Eigelben, Semmelbröseln und Pecorino (Parmesan) verrühren. Die Mischung mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer kräftig würzen.
Die Ravioli herstellen
- Den Nudelteig vierteln. Jedes Viertel mehrfach durch die Nudelmaschine drehen, bis 4 etwas gleich lange Streifen entstanden sind. Ich habe die Streifen gleich zugeschnitten (etwa 5-6 cm breit) und den Restteig erneut durch die Nudelmaschine gedreht.
- Die Hälfte der Streifen auf die Arbeitsfläche legen. Mit Abstand jeweils 1 TL Füllung darauf setzen. Die Zwischenräume mit Wasser befeuchten und die verbleibenden Nudelstreifen darüber legen.
- Mit einem Teigrad (oder Messer) quadratische Ravioli ausschneiden. Die Ränder mit den Zinken einer Gabel andrücken.
- In einem Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Teigtaschen darin portionsweise je 4-5 Minuten garen. Herausheben und abtropfen lassen.
Für die Zitronenbutter
- Die Zitrone auspressen und die Schale dünn abreiben. Butter in einer Pfanne erhitzen, Zitronensaft und -schale einrühren, mit Meersalz würzen.Kurze Anmerkung an dieser Stelle: Ich habe nur Saft und Schale einer halben Zitrone genommen und es hat völlig ausgereicht.
Zum Servieren
- Einige Bärlauchblätter waschen, trocken tupfen und in feine Streifen schneiden. Die Ravioli in der Zitronenbutter schwenken und auf vorgewärmten Tellern anrichten.
- Mit Bärlauchstreifen und frisch geriebenem Pecorino (oder Parmesan) servieren.
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2 comments
Satanarchäolügenialkohöllisch schön angerichtet. Feine Bärlauch-Variante. Das probier‘ ich mal aus. 🙂
Große Grüße
Oöe
Oh, vielen Dank! Das freut mich sehr 🙂
Und gib gerne Rückmeldung, falls du es ausprobierst 😉
Liebe Grüße, Bettina